02.03.2016 / komba gewerkschaft nrw

Personalräte diskutieren demografischen Wandel

Personalräte sind die Ansprechpartner der Beschäftigten vor Ort. Damit sie bestmöglich auf ihre Arbeit vorbereitet sind, tauschen sie sich regelmäßig aus. Eine Plattform hierfür bietet die komba gewerkschaft nrw mit der Personalrätetagung, die am Mittwoch (2. März 2016) in Mülheim an der Ruhr stattfand. Sie beschäftigte sich unter anderem mit dem demografischen Wandel in den Kommunen. Wie lässt sich dem demografischen Wandel auf kommunaler Ebene begegnen? Was muss der Dienstherr tun? Welche Rolle spielen die Personalräte?

Diesen Fragen gingen in der Stadthalle Mülheim drei Gastreferenten nach: Die Positionen der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) zur Bewältigung des demografischen Wandels machte Matthias Wieliki (Referent Programmbereich Personalmanagement) deutlich. Er sieht die Herausforderung auf kommunaler Ebene unter anderem darin, dass das kommunale Personalmanagement einerseits seinen Beitrag zum Umgang mit dem demografischen Wandel leisten muss, aber gleichzeitig selbst Teil des Wandels ist. Er forderte dazu auf, bereits bestehende Instrumente und Maßnahmen in den Kommunen auf ihre Lösungskompetenz zur Bewältigung des demografischen Wandels abzuklopfen. Kommunen müssen dem demografischen Wandel mit Hilfe einer strategischen Ausrichtung, einem vernetzten Denken und einer höheren Serviceorientierung begegnen, erläuterte Wieliki.

Ralf Bockshecker (Leiter Abteilung Personal- und Organisationsentwicklung der Stadt Bonn) zeigte am Beispiel Bonns auf, wie sich ein Dienstherr dem demografischen Wandel stellt. Insbesondere da die Effekte der demografischen Entwicklung derzeit noch durch Faktoren wie den Flüchtlingszuwachs verstärkt werden, ist eine strategische Personalentwicklung wichtiger denn je. Um diese zu erreichen plädiert Backshecker für ein gemeinsames Vorgehen von Personalrat, Politik und Verwaltung.  

Ferdinande Schröder (stellvertretende Personalratsvorsitzende im Kreis Paderborn) schilderte am Beispiel ihres Kreises die Rolle des Personalrates im demografischen Wandel. Als Beispiele für die Ziele des Personalrates führte sie eine rechtzeitige Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften, die gute Integration in das Haus und die Sicherung des „Knowhow“ auf. Um diese Ziele zu erreichen sind neben einem guten Personalmanagement auch eine Führungskräfteunterstützung und Führungskräftenachwuchsgewinnung notwendig. Darüber hinaus ist ein Controlling der Maßnahmen sinnvoll und eine direkte Beteiligung der Personalräte am Prozess unerlässlich.

Neben diesen Schwerpunktthemen zum demographischen Wandel informierte Christoph Busch (stellvertretender Landesvorsitzender) über die anstehenden Personalratswahlen. Einen Ausblick auf die Tarifrunde 2016 gab Andreas Hemsing (stellvertretender Vorsitzender der komba nrw). Er wiederholte die Forderungen nach linearer Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent und den tariflichen Ausschluss sachgrundloser Befristungen. Darüber hinaus erläuterte er den aktuellen Sachstand zur Entgeltordnung. Hubert Meyers (stellvertretender Landesvorsitzender) sprach über die Auswirkungen des  Dienstrechtsmodernisierungsgesetzes auf die Arbeit der Personalräte und dessen aktuellen Stand der Umsetzung. Im Anschluss referierte Eckhard Schwill (Justiziar der komba gewerkschaft nrw) über die neueste Rechtsprechung zum Landespersonalvertretungsgesetz (LPVG).

Ulrich Silberbach eröffnete in seiner Funktion als Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw die Konferenz und stimmte auf die aktuellen Themen ein. Moritz Pelzer (stellvertretender Landesvorsitzende der komba jugend nrw) nahm als Vertreter der Jugend an der Tagung teil und gab unter anderem einen Rückblick auf die vergangenen JAV-Wahlen, die aus Sicht der komba jugend nrw sehr erfolgreich verliefen.

Mitgliederservice:
Unsere Mitglieder können die Vorträge der Referenten der Personalrätetagung im internen Bereich einsehen und als pdf-Dokumente downloaden. Hier geht es zum Login des Mitgliederbereiches der komba gewerkschaft nrw.

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